Screening II

Heute steht das zweite Screening an. Wie du vielleicht schon im vorherigen Beitrag gelesen hast, hat Annelieke gestern das erste Mal Anefa im Bauch wahrgenommen!

Wir sind unglaublich aufgeregt, als stehe eine grosse Abschlussprüfung bevor. So aufgeregt waren wir beide schon seit langem nicht mehr. Wie wird das wohl erst bei der Geburt oder wenn die Wehen beginnen?

Im LUKS (Luzerner Kantonsspital) in Luzern angekommen eine erste Ernüchterung. Als wir zur Gynäkologin in der Frauenklinik ins Gebäude wollen werden wir getrennt. „Nur die Schwangere Dame. Begleitpersonen müssen draussen bleiben.“ Drinnen angekommen gilt für Annelieke erst einmal Schutzmaske anziehen, Hände desinfizieren, warten.

Währenddessen vertreibe ich mir die Zeit draussen, zum Glück bei schönem Wetter, schreibe diesen Blog-Beitrag und lausche der Pressekonferenz des Bundes zum Thema „Corona-Virus Lockdown“, welcher nun per Ende April 2020 langsam gelockert werden soll. Was bin ich froh, sind wir aktuell in der 20. Schwangerschaftswoche und stehen noch nicht kurz vor der Entbindung! Aktuell gilt nämlich, dass auch Partner nur in Ausnahmefällen bei der Entbindung dabei sein dürfen, Besuch der Schwangeren resp. danach des Neugeborenen und der Mutter im Wochenbett sind untersagt. Wirklich strube Zeiten… Dennoch sind wir zuversichtlich, dass bis im August die Welt wieder in Ordnung ist und ich bei der Geburt meine (baldige) Frau unterstützen kann.

 

Komisches Gefühl, wenn man(n) weiss, dass wenige Meter entfernt im Gebäude der Ultraschall von deinem kleinen Spross gemacht wird. Annelieke sendet fleissig Bilder und Text via WhatsApp, das beruhigt wenigstens ein bisschen. Wir sind beide gespannt und neugierig, ob Anefa ein Mädchen oder ein Junge ist. Während diesem ersten Bild, wenn sich Anefa hoffentlich ausnahmsweise zwischen die Beine schauen lässt, auf die Nachricht warten zu müssen ist schon ein wenig seltsam. Aber besser jetzt als im August bei der Geburt; da sind Annelieke und ich uns einig!

Mit dem Fahrrad am See.

Unsere Ferien haben wir in dieser vom Corona-Virus dominierten Zeit genutzt, um einfach mal nichts zu tun und uns ein wenig zu entspannen. Dazu haben wir unter Anderem auch einen Tag genutzt um mit unseren Velos dem Hallwilersee entlang Fahrrad zu fahren. Immer mit dabei, selbstverständlich Anefa!

Am Steg am See liessen wir unsere Seele baumeln und genossen die Sonnenstrahlen und die Ruhe.
Wir sind froh, dass unser Kind ein Sommerkind sein wird. So können auch die Geburtstage jeweils im Sommer bei schönem Wetter und vorallem draussen stattfinden.


(PS. Mein neues Lieblingsbild von Annelieke & Anefa :))

Namenssuche

Unzertrennlich mit einem Neugeborenen stellt sich auch die Frage nach einem passenden Namen für Anefa. Gut, wir wissen (noch) nicht ob Mädchen oder Junge, dennoch darf Anefa ja auch einen richtigen Namen erhalten. Schon seit langem sprechen wir über unterschiedlichste Namen und Kombinationen. Zwangsläufig für beide Geschlechter 🙂

Uns ist eine passende Namensfindung selbstverständlich sehr wichtig, behält Anefa dann doch sein ganzes Leben lang diesen Namen, welchen wir für Anefa aussuchen werden. Einfacher wird es nicht durch den Fakt, dass wir einen „neutralen“ Namen für niederländische und schweizerdeutsche Verhältnisse wünschen. Also gilt es mögliche Namen zu überlegen, die neugeborenen Schilder Strassauf, Strassab anzuschauen und die Namen nach einem „Gefällt“ und „Gefällt nicht“ Schema zu unterteilen. Wir hätten nie gedacht, dass das so schwierig sein kann!

In der heutigen Zeit unterstützt zum Glück auch Google, um auf Namenssuche zu gehen oder aber auch die Bedeutung der Namen nachzulesen. Schlussendlich werden wir uns aber auf unser Gefühl und unsere Präferenzen verlassen.

Erster Besuch von Cousine Riana

Ein schöner Sonntagnachmittag, passend für einen Besuch von Anefas Cousine Riana.

Xenja und Daniel sind vorbei gekommen und haben die erste längere Autofahrt mit ihrer Tochter Riana gemacht. Dank Riana können wir bereits erste „Babyerfahrungen“ sammeln und uns so optimal auf unsere Zeit als Eltern vorbereiten. Im Moment noch richtig ungewohnt und gar nicht mal so einfach, ein so kleines Neugeborenes richtig auf dem Arm zu halten und „Görpsli“ machen zu lassen. Wir freuen uns enorm auf die neue Zeit und die tagtäglichen neuen Erfahrungen welche Anefa mit sich bringen wird.

Die passende Ersteinrichtung

Überhaupt nicht zu vernachlässigen ist die passende Ersteinrichtung für ein Baby und für Anefa. Unglaublich wie viele „Checklisten für eine Erstausstattung“ online auf verschiedensten Portalen zu finden sind. Keine gleicht der anderen, was es nicht einfacher macht, die richtigen Dinge zu finden. Zum Glück können wir uns mit Verwandten, Freunde und Bekannten über diese Situation austauschen, so erstellen wir unsere eigene persönliche Liste.

Habt ihr Ideen und Erfahrungen, was bei einer Erstausstattung häufig vergessen geht? Helft uns und schreibt es in die Kommentare!

Anefa im Hof van Ede

Wir haben uns ein Wochenende der Zweisamkeit und Entspannung gegönnt und sind mit Bettdecke und Kissen bewaffnet am Freitagabend nach der Arbeit ins Ferienhäuschen Hof van Ede in Saviése gefahren.
Immer mit dabei auch das kleine Schaf Anefa welches uns seither begleitet.

Wunderschönes Wetter, erste Sonnenstrahlen bei gefühlten 20 Grad auf dem Sitzplatz genossen und vom Alltag abgeschaltet. Das ist Leben

Ein Herz aus Muscheln

Schöne Weihnachtstage sind vorbei, gestern waren wir bei Oma Ditte und Opa Nico zu Gast.
Da wir bald wieder abreisen möchten wir noch einen gemeinsamen Strandspaziergang in Kijkduin machen. Annelieke und ich fahren also mit dem Fahrrad nach der späten Frühstücksverpflegung zusammen Richtung Dünen und Strand nach Kijkduin. Ich habe den Ring, der im Koffer bisher unentdeckt mitgereist ist, in meine Jackentasche gepackt und sorgfältig geprüft, dass die Schachtel nicht zu sehen ist.

Am Strand angekommen flanieren wir dem Meer entlang, geniessen die angenehme Brise und suchen schöne Muscheln wie wir es fast jedes Mal tun. Auf einmal kommt uns die Idee ein Herz aus Muscheln zu formen und darin unsere Initialen reinzuschreiben. Also suchen wir passende Muscheln und gehen auf der Suche nach einem schönen Plätzchen weiter dem Strand entlang. Als wir ein etwas ruhigeres Plätzchen am Stand gefunden haben beginnen wir das Herz aus Muscheln zu formen. Wir sprechen über unsere Zukunft, wie froh wir sind, dass unsere Familien die Nachricht von Anefa so gut aufgenommen haben und wie begeistert wir sind, bald Mami und Papi sein zu dürfen.

Dies ist der Moment, denke ich mir, und will den Ring hervor holen. Ich zögere. Irgendwie komisch, den Moment hatte ich mir einfacher vorgestellt. Meine Knie beginnen leicht zu zittern, hoffentlich merkt sie nichts. Ich schaue Annelieke an und sage, dass ich mich unglaublich auf die gemeinsame Zukunft freue, schaue das Muschelherz an und gehe einen Schritt zurück. Während sie auch auf das Muschelherz schaut, nehme ich den Ring aus meiner Jackentasche und gehe auf die Knie. „Jetzt verhaspel dich nur nicht, du hast es genug oft durchdacht!“, sagt die Stimme in mir. Also beginne ich meinem Glück Worte zu geben und stelle die Frage aller Fragen.
Glücklicherweise sagt Annelieke sofort „Ja“ und mir fällt ein Stein vom Herzen. Unglaublich glücklich umarmen wir uns, küssen uns und geniessen diesen schönen Moment.

„Ruud, ik heb en vraag“

Ein windiger erster Weihnachtstag mit angenehmen Temperaturen. Glücklich die gestrige Nachricht überbracht zu haben, gilt es nun das gemeinsame Weihnachtsfest vorzubereiten und die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum fürs anschliessende Fest zu legen.
Alle sind in den letzten Vorbereitungen und machen die letzten Besorgungen für das gemeinsame Weihnachtsessen.

Nach einem gemeinsamen Mittagstee mit Weihnachtsgebäck will Ruud mit seinem E-Fiets (E-Fahrrad) ein wenig nach draussen. Ich ergreife die Gunst der Stunde und schlage vor, dass ich doch mit fahren würde. So machen Ruud und ich uns auf den Weg um die weitere Umgebung von Den Haag mit den Dünen, Bächen und weitläufigen Feldern zu erkunden.
Wir strampeln und fahren, sprechen über unsere kleine Familie und geniessen den angenehmen Weihnachtstag. Ruud erklärt und erzählt welche Region wir durchfahren, zeigt mir die Skihalle De Uithof und wir plaudern und philosophieren darüber, wie die Gegend früher mit den Gewächshäusern wohl gewesen sein muss. Vor ungefähr 40 Jahren mussten in der Region von Loosduinen die Gewächshäuser zugunsten von neuen Stadtvierteln und Wohnquartieren weichen.
Irgendwo zwischen dem Erholungsgebiet Madestein und Zuhause halten wir an; ich habe ja noch etwas wichtiges mit Ruud zu besprechen! Wir sprechen über die gemeinsame Zukunft, wie Ruud und Rianne sich auf unseren Nachwuchs freuen. Kurz bevor Ruud weiterfahren will werde ich nervös und sage fast ein wenig überschwänglich „Ruud, ik heb en vraag“. Ruud schaut mich an und wartet auf meine Frage. Tausend Sachen gehen mir durch den Kopf „Wie sage ich es jetzt nochmals richtig auf Niederländisch? Muss ich jetzt in Höflichkeitsform oder Du-Form fragen? Was war nochmals das richtige Wort für…?“
„Ruud, ik will u nu vraage, mag ik uw dochter trouwen?“ sprudelt es aus mir heraus; vermutlich mehr Deutsch als korrektes Niederländisch. Aber zu meinem Glück hat er mich verstanden und strahlt „Klaar, natuurlijk!“ klopft mir gratulierend und anerkennend auf die Schulter und strahlt über beide Ohren.

Das sind ja wunderschöne Nachrichten, erst Nachwuchs und nun die Heirat. Wann wir denn heiraten wollen und ob er es denn Rianne sagen dürfe, fragt er mich. Ich gebe zur Antwort, dass ich Annelieke nach Weihnachten Fragen werde und sie noch nichts von alledem wisse. Ich erkläre Ruud auch, dass mich die Frage schon seit vergangenem Herbst beschäftigt als ich die Ringe gekauft habe, nun aber erleichtert bin, die Frage gestellt zu haben.
Glücklich und erleichtert kehren wir mit unserem Geheimnis zurück in die Duikerstraat, nach Hause.